Dienstag, 24. Juni 2025, 19 Uhr dieses Konzert wurde verschoben, es war geplant für den 29. 1. 2025
Mondnacht 9 - Orion
Aurea Marston - Sopran, Robert Koller - Bass, Claudia Weissbarth - Flöte, Stefan Kägi - Klavier

Gregorianischer Gesang
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Magi videntes stellam (Als die Weisen den Stern sahen) Magnificat-Antiphon zu Epiphanias
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Max E. Keller (1947)
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Nur uns (2023) (Text: M. E. Keller) für Sopran, Bass, Flöten und Klavier, UA
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Claude Debussy (1862-1918)
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Nuits d`étoiles Lied auf ein Gedicht von Théodore de Banville für Sopran und Klavier
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Jean-Luc Darbellay (1946)
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Mila für Flöte, Piccolo, Altflöte und Klavier, UA
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Max Reger (1873-1916)
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Drei Duette aus Op. 14 für Sopran, Bass und Klavier Nachts (Eichendorff), Abendlied (Goethe), Sommernacht (Saul)
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Violeta Dinescu (1953)
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Je dunkler die Nacht für Flöte solo, UA
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Pierre-André Bovey (1942)
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Wir können nicht schlafen (Der gestiefelte Stern) nach einem Gedicht von Hans Arp, für 2 Stimmen, Altflöte und Klavier, UA
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Konstanty Kazimierz Regamey (1897-1938)
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Bezbrzeżna mi przestrzeń się śniła (Ich habe von endlosem Raum geträumt) für Bass und Klavier
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Pauline Viardot (1820-1892)
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L’étoile auf ein Gedicht von Afanasy Fet, für Sopran, Flöte und Klavier
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Matthias Heep (1965)
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Orion, auf einen Text von Odysseas Elitis, für Sopran, Bass, Flöten und Klavier, UA
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Gregorianischer Gesang
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Stella ista sicut flamma coruscat (Dieser Stern funkelt wie eine Flamme), Antiphon zur Vesper an Epiphanias
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Sternenlicht führt unseren Blick in wirklich unfassbare Weiten: Raum und Zeit werden auf ganz eigene Weise erlebbar. Tiefe Vergangenheit bleibt und entfernteste Zukunft wird lebendig. Sternenlicht - eigentlich ein nüchternes physikalisches Phänomen - kann in uns idyllische und wehmütige Stimmungen auslösen (Viardot, Reger, Debussy), aber auch als religiöses Fanal gelesen werden (Gregorianischer Gesang Magi videntes stellam). Komponisten aus Winterthur, Bern und Basel haben fünf verschieden Zugänge zu diesem Thema. Sie haben für Mondnacht 9 je ein neues Werk geschrieben. Mit «Nur uns» relativiert Max E. Keller die Verklärung der kosmischen Lichtquellen: Alles, was wir in dieses nüchterne physikalische Phänomen hineinlesen, entsteht in uns selber. So komponiert er auch keine funkelnden «Sternenklänge», sondern absolute Musik, die ihrer eigenen, von der Struktur des zugrunde liegenden Gedichts inspirierten Form folgt. In «Mila» für Flöte und Klavier macht sich Jean-Luc Darbellay völlig frei vom allegorischen Verständnis der Natur: Für das optische Phänomen der einander umkreisenden Doppelsterne findet er fantasievolle musikalische Analoga, die nichts anderes sein wollen als spannende Musik. Und Pierre-André Bovey schliesslich gewinnt in seinem leicht dadaistischen «Wir können nicht schlafen» nach Hans Arp sogar einen gewissen ironischen Abstand. «Orion» von Matthias Heep bildet gewissermassen die inhaltliche Synthese: Ohne die Kräfte der Transzendenz zu zitieren, schildern die Verse von Odysseas Elytis das Erlebnis einer klaren winterlichen Sternennacht, deren kathartische Wirkung den Betrachter wieder zu sich selbst führt. Klare, kühle Akkorde stehen melodischen Linien gegenüber, zwei Ebenen, die sich nie wirklich berühren, aber eben dadurch auch nicht beeinträchtigen.
weitere Konzerte: Mittwoch, 25.6 2025, 20 Uhr, l'art pour l'Aar, Le Cap, Predigergasse 3, Bern, www.lartpourlaar.ch Sonntag, 29.6.2025, 20 Uhr, Klosterkirche, Dornach www.klosterdornach.ch
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